Aus den Anfangsjahren

 

Museumsverein bei der zentralen Gedenkveranstaltung zu 70 Jahre Gurs in Hoffenheim

 

Vor 70 Jahren, am 22. Oktober 1940 wurden die badischen Juden nach Gurs in Frankreich deportiert. Von den 6.538 Männern, Frauen und Kindern stammten neun aus Flehingen. Der Museumsverein war deshalb zu der zentralen Gedenkveranstaltung in Sinsheim-Hoffenheim eingeladen. Die Schirmherrschaft hat Ministerpräsident Stefan Mappus übernommen. Für ihn sprach Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch (MdL): Wir vergessen nicht, was den Juden angetan wurde.

Anwesend unter den über 300 Gästen waren auch viele Bürgermeister aus den Kraichgau-Gemeinden mit ehemalig jüdischer Bevölkerung. Für sie sprachen Ortsvorsteher Karlheinz Hess und Oberbürgermeister Rolf Geinert. Besonders bewegend war eine kurze Ansprache von einem Überlebenden von Gurs, Herrn Dr. Menachem Mayer aus den USA. Das Rahmenprogramm gestalteten viele Schüler aus Sinsheim und Schulen der Umgebung: Die Selma-Rosenfeld-Realschule in Eppingen, die Streicherklasse des Wilhelmi-Gymnasiums in Sinsheim und des Hartmanni-Gymnasiums in Eppingen.  Auch die Schülerinnen und Schüler der 9a der Leopold-Feigenbutz-Realschule stellten ihr Plakat und ihre Projektdokumentation erstmals der Öffentlichkeit vor. Die Resonanz war außerordentlich positiv.

Am Nachmittag wurde außerdem in Hoffenheim der Gedenkstein an der Ecke Silbergasse/Waibstadter Straße von den beiden Überlebenden Menachem Mayer und Fred Raymes enthüllt, die Schüler gemeinsam mit dem Heimatverein Hoffenheim e.V. gestaltet hatten.

Die beiden Überlebenden enthüllen den Gedenkstein
Die beiden Überlebenden enthüllen den Gedenkstein

Museumsverein Flehingen-Sickingen in Obergrombach

 

Am Freitag, den 24. September besuchten Mitglieder des Museumsvereins Obergrombach zu einer Führung durch Herrn Dietmar Konanz vom dortigen Heimatverein. In Obergrombach bestand eine kleine jüdische Gemeinde bis 1888. Mit 54 Einwohnern hatte die Zahl der Juden 1839 ihren Höchststand.

Wir betrachteten einige ehemalig jüdische Häuser am Ort und konnten auch die gotische Kirche St. Martin besichtigen. Ursprüglich im 14. Jahrhundert als katholische Kapelle errichtet, wurde sie 1846 verkauft und zu einer Synagoge umgebaut. Erst nach dem Fortzug der meisten Juden nach 1862 kam die Kapelle 1888 zu Burg und Schloßanlage Obergrombach in den Besitz der Familie von Bohlen und Halbach. Heute ist sie wieder ein christliches Haus und wird von der evangelischen Kirchengemeinde genutzt. Ein Teil des Inventars ist noch aus der Zeit der Nutzung als Synagoge erhalten. In der Burggasse befindet sich das Gebäude das vor dem Erwerb der Kapelle den jüdischen Einwohnern als Betssal diente. Der Aufgang zur Frauenempore ist noch gut zu erkennen. Es ist in Größe und Anlage der von Flehingen sehr ähnlich und war von daher für uns von besonderem Interesse. Ein Foto findet sich auf http://www.alemannia-judaica.de. Nochmals vielen Dank für die interessante und lehrreiche Führung an den Heimatverein Obergrombach e.V. .

  Anschließend wohnten wir noch dem feierlichen Akt bei, bei dem die Stadt Bruchsal ihren Partnerschaftsvertrag mit dem Netzwerk "Jüdisches Leben Kraichgau e.V." unterzeichnete.

Schloßführung für St. Franziskus

 

In die behindertengerechten Wohnungen mitten in Flehingen ist inzwischen Leben eingezogen. Der Unterschied zum Altenheim ist deutlich: hier leben rüstige und interessierte Senioren, die trotz Rollator oder anderer Hilfen aktiv am öffentlichen Leben teilhaben wollen. Deshalb buchten sie für sich und Freunde und Verwandte beim Museumsverein eine Schloßführung. Die Route, die wir für den Kerwe-Sonntag vorbereitet hatten, konnten wir nur zum Teil verwenden, aber es fand sich doch noch ein schöner Weg durch das ehemalige Wasserschloß, der keine Treppenstufen aufwies.

Am Freitag vormittag um 10:30 Uhr ging es los. Im Innenhof gab es zuerst Informationen zu den Wolf-Metternich zur Gracht, dann ging es hoch in die Seminarräume mit der aktuellen Nutzung durch den Kommunalverband für Jugend und Soziales. Besonders hübsch fanden die Teilnehmer dann die Zimmer im nächsten Stockwerk. Über die Zeit als Erziehungsanstalt mußten wir gar nicht viel erzählen, waren doch auch ehemalige Mitarbeiter dabei. Und so wurde es eine beiderseitige Führung: Wir bekamen gezeigt, wo die Wäschekammer war und über welche Entfernung die schweren Körbe getragen werden mußten, wo früher die Büroräume waren und wer wo ein Schlafzimmer hatte - und alle erfuhren auf diese Weise viel über das alltägliche Leben in der Anstalt. Schließlich besichtigten wir noch die Außenanlagen und erkundeten die Naturdenkmale auf dem Gelände. Am Ende, nach fast 90 Minuten, gab es viel Beifall und eine schöne Spende für die Vereinskasse.

 

 

 

In siebzig Jahr´ war ich noch net hier ...

Führung des Museumsvereins im Schloß Flehingen am 23.10.2011

 

Das Interesse war überwältigend. Mehr als 70 Interessierte kamen gleich um 14:30 Uhr zur ersten von zwei Führungen durchs Schloß Flehingen. Das war in den Räumen, die der Museumsverein zeigen wollte, nicht zu bewältigen. Also wurde kurzerhand eine dritte Führung um 15:30 Uhr zwischengeschoben, so daß einschließlich der dritten Führung um 16:30 Uhr doch noch über 130 Personen teilnehmen konnten.

  Die Vorsitzende des Museumsvereins, Frau Ute Coulmann, begrüßte zunächst die Gäste im Innenhof. Dann erklärte Herr Wolfgang Schönfeld aus Zaberfeld anhand des Schloßwappens die ältere Geschichte des Schlosses als Verwaltungssitz der Wolff-Metternich zur Gracht. Diese Familie hatte ihren Stammsitz in der Nähe von Köln und war daher am Flehinger Besitz wenig interessiert. Ihre Verwalter wirtschafteten teilweise in die eigene Tasche oder zumindest so schlecht, daß sogar Teile des Gebäudes zusammenstürzten. Erst der Vater des bekannten badischen Freiheitskämpfers Friedrich Hecker, Hofrat Josef Hecker, sanierte das Anwesen soweit, daß die Gemeinde 1876 schließlich Interesse zeigte. Nach einigen Jahren Leerstand kam das Schloß 1894 an das Land Baden.

Die Epoche als Fürsorge- und Erziehungsanstalt beschrieb Frau Brigitte Springer im besichtigten Schloßkeller anhand von historischen Aufnahmen, die die frühere Nutzung zeigten: Schuhmacherei, Korbmacherei, Krankenrevier, Schlafsaal, Speisesaal, Wäscherei und Gärtnerei, um nur einige zu nennen. Viele Besucher erinnerten sich durchaus noch an diese Zeit. Der Schloßkeller, der nur Tagungsgästen und Studierenden zur Verfügung steht, was viele bedauerten, wird übrigens inzwischen von Frau Sabine Zimmermann geführt, die zum Vorstand des Museumsvereins gehört.

  Herr Volker Geisel, selbst ehemaliger Fachschüler und heute Dozent für Ethik am Bildungszentrum, erläuterte die heutige Nutzung des Schlosses, das neben Tagungsräumen für Seminare auch die Fachschule für Jugend- und Heimerziehung, die Fachschule für Heilerziehungspflege und die Fachschule für Heilpädagogik enthält. Deren über 320 Studierende im Alter von 18 bis 55 Jahren kommen im Wechsel berufsbegleitend ins Schloß, das ihnen während dieser Zeit auch mit Verpflegung und Unterkunft zur Verfügung steht. Im Schloß gibt es 32 Einzel- und 8 Doppelzimmer. Hinzu kommen die vielen Räume in den Gästehäusern auf der anderen Bachseite. Während der Führung wurden erstmals auch einige Gästezimmer und Seminarräume gezeigt. Ausgestattet mit modernen Möbeln und Medien hat sich Flehingen auch im weiteren Umkreis zu einem begehrten Tagungsort für Wirtschaft und Verwaltung entwickelt.

Für viele Flehinger überraschend war der Austritt auf die Dachterrasse, die von außen gar nicht sichtbar ist und sich über den Lichthof erstreckt. Sie entstand, als der Innenhof überdacht wurde und gibt den Blick auf das Ziegeldach frei, auf dem sich noch eine frühe Form einer Solaranlage befindet. Von da aus ging es wieder hinunter in den Außenbereich.

  Frau Ute Coulmann wies die Führungsgäste auf die drei Naturdenkmale hin, die auf dem Gelände zu finden sind. Das sind die beiden ortsbildprägenden ahornblättrigen Platanen, die den Schloßeingang flankieren, sowie der Ginkgo-Baum am Aufgang zum Talhaus. Sie alle stehen seit 1987 unter besonderem Schutz.

  Auf der Westseite wies Herr Schönfeld die Besucher auf die Buckelquader und die Abstützungen hin, die den ältesten Teil des Schlosses markieren. Frau Springer zeigte, wo in der Anstaltszeit die Gewächshäuser waren. Insgesamt war wohl die neueste Entwicklung im Schloß hin zum professionell geführten Tagungszentrum mit dem jetzt gerade im Umbau befindlichen Konferenzraum für die meisten Besucher die größte Neuigkeit. Viele erzählten zwischendrin von eigenen Schloßerlebnissen und Begegnungen, aber manche Alteingesessenen waren tatsächlich noch nie im Schloßgebäude. Der Museumsverein freut sich sehr, hier ein Stück Ortsgeschichte zur Kerwe beizusteuern. Wir danken herzlich Herrn Klaus Boch, Leiter des Bildungszentrums, für die freundliche Genehmigung zur Schloßbesichtigung, Frau Ilka Blankenhorn und ihrem Team für die Hilfe bei der Vorbereitung, dem Ortsvorsteher Herr Helmut Schmidt für seine Inspiration, dem Exkursionsteam für die gelungene und anregende Führung und natürlich allen Besuchern für ihr historisches Interesse.

 

Feierlicher Akt in Flehingen 

Übergabe des Förderpreises an den Archäologen Sven Jäger M.A.  

 

Am 13. Februar 2011 um 19:00 Uhr fand im Schloß Flehingen die Verleihung des Förderpreises der Förderstiftung Archäologie in Baden-Württemberg an den Archäologen Herrn Sven Jäger M.A. statt. Der Museumsverein Flehingen-Sickingen e.V. richtete diese Feierstunde aus.

Zunächst richtete der Ortsvorsteher Herr Helmut Schmidt ein Grußwort an die über 80 Gäste. Er dankte dem KVJS für die Überlassung des Schlosses und erläuterte den anwesenden Wissenschaftlern kurz die jüngere Geschichte der Räume. Anschließend stellte sich der Museumsverein mit den aktuellen Projekten vor.

Danach führte Herr Prof. Dr. Dieter Planck, der Vorsitzende der Förderstiftung Archäologie in Baden-Württemberg, in die Ziele und Aufgaben der Stiftung ein. Prof. Planck ist der frühere Direktor des Archäologischen Landesmuseums Baden-Württemberg und frühere Präsident des Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg. Er dankte einer anwesenden Stifterin, die aber anonym zu bleiben wünschte. Dann überreichte Prof. Planck Herrn Sven Jäger unter großem Applaus den symbolischen Scheck. Die folgende Laudatio auf Herrn Jäger hielt Herr Prof. Dr. Thomas Meier vom Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität Heidelberg, der auch die Promotionsarbeit betreut.

Im Anschluß daran berichtete Herr Jäger uns von den Alamannen und seiner Forschung. Er klärte uns darüber auf, daß viele unzutreffende Vorstellungen aus dem 19. Jahrhundert bis heute das Alamannenbild prägen und es sich keineswegs um barbarische Kriegerhorden handelte, wie es das deutschnationale Klischee lange verbreitete, sondern um eine Vielzahl westgermanischer Stämme ohne einheitliche Führung, die Handel trieben und uns vor allem Keramikfunde hinterließen. Diese Siedlungsfunde, vor allem aus dem Gewann Kreuzgarten und im Seele, grob dem heutigen Industriegebiet in Flehingen, werden von ihm im Rahmen seiner geförderten Arbeit mit anderen Funden verglichen und werden im Verlauf der Forschung weitere Einblicke in die wirkliche Lebensweise der Alamannen bringen.

Für seine Ausführungen erhielt Herr Jäger viel Applaus. Anschließend gratulierten ihm viele der Anwesenden persönlich: insbesondere Herr Martin Kößler, der ebenfalls zu den ganz frühen Förderern gehörte, freute sich sehr über die wissenschaftliche Aufbereitung der archäologisch bedeutenden Funde, und auch Herr Bernd Röcker vom Heimatkreis Kraichgau e.V. beglückwünschte den Doktoranden.

In einer fröhlichen Feier, in der archäologische Fachwelt und interessierte Laien aus der Region viele kurzweilige Gesprächspartner fanden, klang ein rundum gelungener Abend aus.

  Der Museumsverein dankt herzlich: Dem KVJS und vor allem Herrn Boch für die Räumlichkeiten, Frau Ilka Blankenhorn, Frau Sabine Zimmermann und Frau Gisela Zeller für die Organisation des Festes und allen, die bei der Vorbereitung und beim Aufräumen Zeit für eine helfende Hand fanden.  

 

Museumsverein auf dem Weihnachtsmarkt 2010

 

Der Stand des Museumsvereins auf dem Weihnachtsmarkt in Flehingen war wieder gut besucht. Spektakulärer Blickfang war diesmal unser Christkind mit seinem Begleitengel, die auch den Markt miteröffnen durften, am Sonntag verstärkt durch unsere Damen des Kraichgau-Adels in Renaissance-Kostümen.

Unser Kalender für das Jahr 2011 mit Motiven aus Flehingen und Sickingen in alten Photographien war wieder ein Publikumsliebling. Nach der großen Nachfrage vom letzten Jahr haben wir ein paar zusätzliche Exemplare drucken lassen. Die gibt es jetzt noch, solange Vorrat reicht, in der Postagentur in Flehingen zu kaufen. Der Kalender kostet 10.- Euro.

Vereinsmitglied und Autorin Brigitte Springer signierte am Stand ihr Weihnachtsbuch und ihren gerade vor wenigen Tagen erschienenen Kraichgau-Krimi "Tod im Weinkeller", der in Flehingen und Umgebung spielt. Vielen Dank für dieses tolle zusätzliche Angebot. Wir danken außerdem allen unseren fleißigen Helfern vor und hinter dem Stand, mit und ohne Kostüm, die unsere Teilnahme wieder zu einem besonderen Erlebnis gemacht haben - und allen Besuchern, die uns mit dem Kauf des Kalenders unterstützen und auch allen, die einfach nur vorbeischauten, um Neuigkeiten auszutauschen und mit uns zu plaudern.

 

Märchennachmittag im Ferienprogramm

 

Am 26. August 2010 hat der Museumsverein seinen Teil zum Ferienprogramm der Gemeinde Oberderdingen mit einem Märchennachmittag beigetragen. Vor dem Schloß in Flehingen bauten wir am Vormittag ein großes Jurtenzelt auf. Ab 14:00 Uhr konnte dann mehr als ein Dutzend Kinder aus allen Ortsteilen dem badischen Märchenerzähler Martin Rausch und seiner Kunst lauschen. Wir erfuhren beispielsweise etwas über "Das halbe Hähnchen" und wie es gehen kann, wenn man anderen nicht hilft oder wenn man als eitler Mäusevater seine Mäusetochter verheiraten will. Wir hörten vom Schicksal des Katers Krallerich und dem des eingebildeten Löwen. Das Rahmenprogramm, gestaltet von Christoph Schwaab und Sabine Zimmermann bot Tobereien mit Luftballons, "Fischer, Fischer, wie tief ist das Wasser", Drachenjagden, Spaß-, Fang-, Kooperations- und Bewegungsspiele. Dazwischen gab es Apfelsaft und Butterbrezeln, alles liebevoll organisiert von Sabine Zimmermann.

Wir danken nochmals herzlich allen Helfern, die beim Auf- und Abbau und bei der Vorbereitung mitgewirkt haben, der Gemeinde Oberderdingen für die Erlaubnis, den Vorplatz benutzen zu dürfen, dem Bildungszentrum für die Erlaubnis zur Toilettenbenutzung, Herrn Leicht für die hervorragende Zusammenarbeit und überhaupt und vor allem den Akteuren vor Ort. Für den Verein war dies eine Premiere, die aber sicher wiederholt werden wird, weil es zuallererst für die Kinder ein abwechslungsreicher und in dieser zauberhaften Atmosphäre unvergeßlicher Nachmittag war.

Weihnachtsmarkt Flehingen 2009

 

Der Weihnachtsmarkt ist vorbei und unser Kalender mit historischen Ortsansichten von Flehingen und Sickingen war noch am Sonntag abend restlos ausverkauft. Ein schöner Erfolg.

Wer unseren Stand verpaßt hat, kann einen kurzen Blick nachholen: Bei

Kraichgau-TV (www.kraichgau.tv) unter "Hilfe, es weihnachtet sehr: Weihnachtsmarktbummel durch den Kraichgau" sind ein Teil unserer Biedermeiergruppe und der Stand auch zu sehen.

 

Benefiz-Konzert mit Coro Cantastico

 

Unseren fast hundert Gästen aus Stuttgart, Karlsruhe, Mannheim, Heidelberg aber auch aus Flehingen und dem näherem Umkreis bescherten die über zwanzig Sängerinnen und Sänger des Coro Cantastico einen zauberhaften Kunstgenuss. Wir erlebten im stimmungsvollen Rahmen des Flehinger Schlosses eine musikalische Führung durch die Höhen und Tiefen der Liebe, ausgedrückt in den Worten und Melodien der Troubadoure aus ganz Europa. Aufgelockert wurde das anspruchsvolle Programm durch kleine Stücke auf historischen Instrumenten: Drehleier, Dudelsack und Gemsflöte. Von letzterer wissen wir nun auch, daß es sich hier um eine Fehlbezeichnung handelt, und wir konnten vergleichen, was ein Meister aus einer echten Gemsflöte hervorholen kann. Nach der Pause ging es weiter mit der großen Liebe und den kleinen Liebeleien der Renaissance. Die Stücke auf italienisch, altfranzösisch, englisch, deutsch und spanisch wurden uns jeweils kurz übersetzt. Aber vor allem die Melodien ließen uns sofort begreifen, welche Stimmung hier ihren Ausdruck fand.

Nach zwei Stunden und vielen Zugaben zog sich der Chor, der sich in dieser für die Sänger schwierigen Akustik hervorragend bewährte, dann zurück und feierte mit uns noch ein wenig. Wir danken Matthias Dahlhoff und allen Sängerinnen und Sängern des Coro Cantastico für das Geschenk dieses wundervollen Abends.

  Viel zum Gelingen beigetragen haben aber auch Sabine Zimmermann vom Museumsverein und Ilka Blankenhorn von der Hauswirtschaft im Schloß mit ihren jeweiligen Teams, indem sie uns in der Pause und im Anschluß an das Konzert mit Getränken und leckeren Snacks versorgten. Unser Dank gilt auch Ellen Rausch, die die grundlegende Idee hatte, und den vielen fleißigen Händen im Hintergrund: Thomas Steidle, Volker Geisel und Volker Reeck. Und noch ein ganz besonderer Dank gilt Herrn Klaus Boch vom Bildungszentrum, der uns die Räumlichkeiten des Schlosses unentgeltlich überließ, und der nicht nur das Benefizkonzert selbst, sondern auch die ganzen Vorbereitungen und die Proben vor Ort im laufenden Schulbetrieb ermöglichte. Außerdem danken wir allen Konzertbesuchern, die mit ihrer Karte das Museum in der alten Synagoge in Flehingen wieder ein Stück näher kommen ließen.

Benefiz-Konzert von Coro Cantastico

 

Am Sonntag, den 24. Oktober 2010 singt im Schloß Flehingen der Kammerchor Coro Cantastico weltliche Musik der Renaissance. Die Veranstaltung beginnt um 19:00 Uhr und findet im Schloß, 75038 Flehingen statt. Inklusive Pausensnack kostet der Eintritt 12,00 Euro.

Das Konzert ist eine Benefiz-Veranstaltung zugunsten des Museumsvereins Flehingen e.V. zur Rettung der ehemaligen Synagoge in Flehingen. Karten gibt es in der örtlichen Postagentur, Telefon 07258 1294, oder an der Abendkasse.

Der Coro Cantastico unter der Leitung von Matthias Dahlhoff ist ein Chor aus dem Kraichgau, der sich auf alte Musik spezialisiert hat. Sie singen weltliche Lieder in deutsch, italienisch, spanisch und altfranzösisch. Die ehemalige Synagoge in Flehingen ist aktuell vom Abriß bedroht, obwohl sie einst den kulturellen und religiösen Kern einer der größten jüdischen Landgemeinden in Baden darstellte.

Hörkostproben gibt es unter www.corocantastico.de.