Berichte 2014

Zeitzeugen-Gespräch mit der israelischen Künstlerin Sara Atzmon

 

Am Mittwoch, den 5. November 2014 besuchte Frau Sara Atzmon des Museumsverein Fleihingen-Sickingen e.V. Frau Atzmon hat als kleines Mädchen Ghetto, Arbeitslager und das KZ Bergen-Belsen überlebt. Die 79jährige ist heute eine der bekanntesten Künsterlinnen Israels. In über 180 Ausstellungen weltweit hat sie immer wieder das Thema Holocaust verarbeitet. Ihre Kunst und ihre Lebenskraft widmet sie ganz dem Kampf gegen das Vergessen. Immer wieder sucht sie Begegnungen mit jungen Menschen, hält Vorträge vor Schülern und Studenten, so auch nun vergangenen Mittwoch auch in Flehingen.
Sara Atzmons Leben wurde unter dem Titel "Holocaust light gibt es nicht" verfilmt. Der Museumsverein zeigte diesen Film ab 19:00 Uhr im Schloß Flehingen. Danach bestand für die über dreißig überwiegend jungen Besucher die Möglichkeit mit Frau Atzmon persönlich ins Gespräch zu kommen. In bewegenden Worten, unterstützt durch einige ihrer Bilder, schilderte sie die Leiden ihrer Kindheit.

"Meine Mutter hatte mich gelehrt, nicht zu hassen. Denn Hass verunschönt die Seele des Menschen.
Ich sehe es als meine vornehmste Pflicht an, unserer und der nach uns kommenden Generation ins Bewusstsein zu rufen, was uns geschehen ist, und das nicht nur auf einer Reise nach Polen oder zu anderen Stätten der ehemaligen Zwangslager, wo die Steine schweigen. Die Erinnerungen sind vorhanden, wir selbst sind die Erinnerungen und wollen dazu beitragen, das dies oder etwas ähnliches sich miemals wiederholen möge."

 

Lesung im Schloß Gochsheim am 1. Oktober 2014

 

Im voll besetzten Rittersaal des Gochsheimer Schlosses begrüßete Herr Richter, der 1. Stellvertreter des Bürgermeisters von Kraichtal, die Gäste aus Forst, Stettfeld, Ubstadt, Eberbach, Graben-Neudorf, Odenheim, Flehingen und natürlich aus Kraichtal. 

Alle drei Lesungen stellten Jüdische Persönlichkeiten aus dem Kraichgau vor, die auch in dem gleichnamigen Buch vertreten warenm.

Der Herausgeber Bernd Röcker führte in das Thema ein. Danach stellte Alan Götz den Gochsheimer Alois Dessauer vor. Er las den Text, den sein Vater für die Anthologie schrieb.

Im Anschluß daran berichtete Ute Coulmann vom Museumsverein über den Flehinger Orientalisten Jacob Barth und seine Zeit.

Elisabeth Hilbert schilderte die Lebensgeschichte der aus Menzigen stammenden Familie Koppel, die Viehhändler in Bretten waren. Verfaßt hatte diese Frau Heidi Leins. Zu den sich anschließenden Diskussionen im kleineren Kreis gab es Kraichtaler Sekt. Und die Buchandlung Knoll aus Eppingen versorgte mit passender Lektüre. Ein sehr gelungener Abend.